'Karate Do'
Im Internet finden Sie Unmengen an Informationen zum Thema Karate.
Das Karate Dojo Lehrte betreibt Karate im Sinne des JKA-Karate Bund e.V. (DJKB) (Chief-Instructor Hideo Ochi, 9. Dan JKA) und der Japan Karate Association (JKA).
Wir haben an dieser Stelle für Sie Auszüge der älteren englischen Internetseite der Japan Karate Association (JKA) übersetzt, um Ihnen bei der Orientierung zu helfen. Auch über die "links" Seite können Sie an weitere Informationen gelangen.
Eine kleine Liste mit Buchempfehlungen finden Sie hier (PDF).
Weitere Begriffserklärungen finden Sie am Seitenende.
1. "Was ist Karate?
Karate ist eine Kampfkunst und ein System der Selbstverteidigung, welche vor hunderten von Jahren in Okinawa entstand, aber sehr beeinflusst wurde durch eine sogar noch ältere Tradition aus China. Wörtlich bedeutet "Karate-Do" "Der Weg von der leeren Hand", bezugnehmend auf die Tatsache, das ihre Praktizierenden keine Waffen benutzen um anzugreifen und zu verteidigen, sondern nur Hände, Füße und Körper. Dennoch ist Karate viel mehr als bloß körperlich. Es ist gegründet auf einer großen philosophischen und spirituellen Tradition, basierend auf Prinzipien des Bushido (der Weg des Samurai, siehe weiter unten) und Zen Buddhismus (siehe Fußnote). Durch hartes Trainieren und Üben entwickelt Karate nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Charakter."
2. "Was ist der Zweck und das Ziel von Karate?
Der letztliche Zweck von Karate ist nicht körperliche Tapferkeit oder das Gewinnen von Wettkämpfen, sondern die Entwicklung von Gleichgewicht, Harmonie und geistiger und körperlicher Stärke durch konsequentes, diszipliniertes Training. Karate lehrt Sie in natürlicher, müheloser Aktion und erfüllt Sie mit einer Offenheit, Friedfertigkeit und Ganzheitlichkeit des Charakters, was das alltägliche Leben enorm bereichert ."
3. "Was ist die JKA?
Mit Mitgliedern in über 100 Ländern ist die Japan Karate Association (JKA) die weltgrösste und repräsentativste Karate Organisation und die einzige Karate-Rechtsperson, die von der japanischen Regierung als eine Mitgliedervereinigung für die Förderung des Karate offiziell anerkannt wurde. Wichtiger allerdings ist, dass wir (die JKA) die Aufseher der höchsten Tradition des Karate sind, die Bewahrer der Seele und des Geistes der Karatekunst in Einklang mit der Tradition des Bushido (der Weg des Samurai, siehe weiter unten). Unsere Mission ist, den Weg des Karate in der ganze Welt zu fördern und gleichzeitig sicherzustellen, dass er den philosophischen Grundsätzen auf denen er gegründet wurde treu bleibt. Das ist unsere Mission gewesen seit der Gründung der JKA 1949."
4. "Welche Art von Karate lehrt die JKA?
Die JKA ist die allgemein anerkannte Erbin der Shotokan Karate Tradition, wie sie vom höchsten Meister Gichin Funakoshi entwickelt wurde, und lehrt eine speziell verfeinerte Form des Shotokan Karate Stils."
5. "Kann jedermann Karate praktizieren?
Ja! Die einzige wirkliche Erfordernis ist ein diszipliniertes Engagement hart zu arbeiten und geduldig zu trainieren. Solange dieses Engagement vorhanden ist, ist Karate für jedermann - ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder ethnischen Hintergrund."
6. "Das Schmieden eines Karate-Geistes
Das Schmieden eines Karate-Geistes ist nicht ein Spiel nach Punkten, Gewichtklassen oder protzigen Demonstrationen. Es ist eine Kampfkunst und Lebensweise, die einen Praktizierenden trainiert friedvoll zu sein; aber wenn Kampf unvermeidlich ist, diktiert wahres Karate das außer Gefecht setzen eines Gegners mit einem einzigen Schlag . Solch eine Handlung erfordert Kraft, Geschwindigkeit, Ausrichtung (Fokus), Kontrolle. Aber diese körperlichen Aspekte sind nur ein Teil der Praxis; sie sind gerade das Fahrzeug, nicht die Reise selbst. Wahres Karate beruht auf Bushido (der Weg des Samurai, siehe weiter unten). Im wahren Karate, muß Körper, Verstand und Geist - die ganze Person - gleichzeitig entwickelt werden. Durch Kihon (Grundschule), Kumite (Kampfübung) und Kata (Form) lernen wir unsere Bewegungen zu kontrollieren. Aber noch wichtiger, wir lernen auch Kontrolle aufzugeben. Wir können die Techniken durchführen ohne über sie nachzudenken und bleiben ausgerichtet (fokussiert) ohne sich auf irgend eine Sache konzentrieren zu müssen. Im Wesentlichen erinnert sich der Körper wie er sich zu bewegen hat, und der Geist erinnert sich, wie er still zu sein hat. Diese harmonische Einheit von Geist und Körper ist sehr mächtig. Sogar die größte körperliche Kraft und Fertigkeit ist der Kraft der Ganzheit nicht gewachsen. Das Ergebnis des wahren Karates ist natürliche, mühelose Aktion und Vertrauen, Demut, Offenheit und Frieden - nur möglich durch die vollkommene Einheit von Geist und Körper. Das ist die zentrale Lehre des Zens (siehe Fußnote), die Basis von Bushido, und der Karate-Philosophie des JKA."
7. "Bushido: Der Weg des Samurai
Bushido ist seit Jahrhunderten der Verhaltenskodex der Samurai in Japan gewesen. Fest basierend auf den Lehren des Zen war Bushido bestimmt, den Samurai zu helfen, ihre Gemütslage zu meistern und ihren Geist und das Universum durch direkte Erfahrung zu verstehen - genauso wie durch Fördern von Stärke, Selbstkontrolle und Weisheit. Bushido basiert auf sieben wesentlichen Prinzipien:
1. seigi: Die richtige Entscheidung und Geradheit,
2. yuki: Tapferkeit und Heldentum,
3. jin: Mitgefühl und Wohlwollen für alle,
4. reigi: Höflichkeit und rechtes Handeln,
5. makoto: Wahrhaftigkeit und äußerste Aufrichtigkeit,
6. meiyo: Ehre und Ruhm,
7. chugi: Hingebung und Treue. Kriegerischer Geist und Mut sind natürlich wesentliche Aspekte von Bushido. Aber für den Samurai war Bushido's höchstes Ziel vollständige Tugend im Denken und Handeln. Jeder Samurai folgte einer sorgfältig geplanten Lebensweise von höflicher Feierlichkeit und Etikette mit der Absicht solche Tugend zu fördern. Mit seiner Betonung auf vorgeschriebener Form, half Bushido den Samurai, den Geist mit dem Körper in Einklang zu bringen, sie zu befähigen eine bestimmte Stille oder "heijoshin" (wörtlich, "gewöhnlicher alltäglicher Geist") zu bewahren, selbst im Angesicht von Mühsal. Aufrichtigkeit, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, kindliche Frömmigkeit und Ehre, alles gestaltende Teile des Kerns von Bushido. Und sie waren der Samen aus welcher die Karate Tradition wuchs. Diese Eigenschaften und die Weisheit, das Verstehen und friedliche Stärke die sie verbreiteten sind einige der größten Nutzen von Karate. Sie sind so auch inmitten Japans größten Geschenken an die Welt."
8. "20 Grundsätze des Karate
Bevor er die JKA etablierte, hat Meister Gichin Funakoshi zwanzig Grundsätze des Karate angelegt, welche die Fundamente dieser Kunst bilden. In diesen zwanzig Prinzipien, die stark auf Bushido und Zen basieren, liegt die Philosophie der JKA.
1. Vergesse niemals: Karate beginnt mit Rei und endet mit Rei (Rei bedeutet Höflichkeit oder Respekt, und wird im Karate durch Verbeugen dargestellt).
2. Es gibt keinen ersten Angriff im Karate.
3. Karate unterstützt Rechtschaffenheit.
4. Zuerst verstehe dich selbst, dann verstehe andere.
5. Die Kunst den Geist zu entwickeln ist wichtiger als die Kunst Technik anzuwenden.
6. Der Geist benötigt es befreit zu werden.
7. Schwierigkeiten werden durch Nachlässigkeit geboren.
8. Denke nicht Karate gehört nur in das Dojo (Lehrstätte).
9. Karate Training erfordert eine Lebenszeit
10. Forme alles in Karate um; darin liegt seine Vorzüglichkeit.
11. Wirkliches Karate ist wie heisses Wasser; es kühlt ab wenn du es nicht weiter am erhitzen hältst.
12. Denke nicht an Gewinnen; Du musst an nicht verlieren denken.
13. Wandele Dich entsprechend deinem Gegner.
14. Der Ausgang eines Kampfes hängt von der eigenen Kontrolle ab.
15. Stell Dir vor jemandes Arme und Beine sind Schwerter
16. Wenn du erst Deine Unterkunft verlassen hast sind da millionen Feinde.
17. Stellungen sind für die Anfänger; später sind es natürliche Haltungen.
18. Mache die Kata (Formen) korrekt; der wirkliche Kampf ist eine andere Sache.
19. Vergesse nicht die Kontrolle der Dynamik der Kraft, der Elastizität des Körpers und der Geschwindigkeit der Technik.
20. Sei immer gut bei der Anwendung von allem was du gelernt hast."
9. "Die 5 Dojo Regeln
Leitende Instruktoren bei der JKA entwickelten die fürf Dojo Regeln, welche jedem, der bei der JKA studiert der Erinnerung anvertraut werden. Mit jedem Trainingsseminar im Dojo knien die Studenten in der Seiza- (Kniesitz-) Position und wiederholen diese fürf Regeln laut. Dieser Prozess erinnert die Studenten an die richtige Einstellung, Gemütsverfassung und anzustrebenden Tugenden innderhalb und außerhalb des Dojo.
1. Suche Perfektion des Charakters.
2. Sei aufrichtig.
3. Gebe maximale Anstrengung in allem was du tust.
4. Respektiere andere.
5. Entwickele Selbstkontrolle."
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In ""-Anführungszeichen stehen übersetzte Auszüge aus einer älteren Internetseite der JKA (https://www.jka.or.jp/english/e_index.html ) Die Übersetzungen sind ohne Gewähr
"Chief-Instructor" bedeutet Chef-Ausbilder
"Dan" bedeutet Meistergrad.
"Dojo" bedeutet "Trainingsort, an dem die Kampfkünste gelehrt werden"
"Okinawa" ist eine der Inseln Japans.
"Bushido" bedeutet "der Weg des Samurai".
"Kihon" bedeutet Grundschule, Basis, Grundtechniken des Karate. "Kumite" bedeutet Kampfübung, Übungen mit dem Partner.
"Kata" bedeutet Form; Kata ist eine in den ostasiatischen Kampfkünsten typische Übungsform.
"Zen" ist eine auf Meditation beruhende japanische Form des Buddhismus" (Wahrig).
"Buddhismus" ist eine Religion, deren Gründung auf den Buddha Siddhartha Gautama zurückgeht. Der Buddhismus zählt zu den sieben Weltreligionen, zu dem sich weltweit etwa 300 bis 450 Millionen Menschen bekennen. (Wikipedia).